Wiebke Hoogklimmer - Altistin, Produzentin und Regisseurin
"Der Krieg ist gestorben"
Der Traum vom Frieden aus der Sicht von
KomponistInnen aus Argentinien, Mexiko,
Kolumbien und den USA
4 Uraufführungen für Bläserquintett und Altstimme
Virtú Maragno (1928-2004, Argentinien), Arturo Pantaleón (*1965, Mexiko),
Gabriel Soto (*1976, Kolumbien) und Anna Rubin (*1946, USA)
Wiebke Hoogklimmer, Alt
Musagetes-Quintett
Yasuko Fuchs-Imanaga, Flöte
Peter Michel, Oboe
Antje Gerber, Klarinette
Arturo Pantaleón, Horn
Elisabeth Böhm-Christl, Fagott
- mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, des Kulturamtes Neukölln, des Ibero-Amerikanischen Instituts, des Mexikanischen-Deutschen Forums Zeitgenössischer Künste e.V.g. und der Botschaft der Republik Argentinien -
Die Idee zu diesem Abend entstand aus dem Vorschlag der amerikanischen Komponistin Anna Rubin, deren "ICESONG" für Stimme und Schlagzeug ich 2003 gesungen hatte, etwas Neues für mich komponieren zu wollen. Da ich Interesse an einer außergewöhnlichen Instrumentenkombination hatte, fragte ich das mir bekannte Musagetes-Quintett, ob sie Interesse hätten, mit mir gemeinsam zu musizieren. Außerdem fragte ich Arturo Pantaleón, Hornist und Komponist, ob er auch Interesse hätte, etwas für diese Kombination zu komponieren. Beide KomponistInnen waren von der Idee, etwas für Bläserquintett und Altstimme zu komponieren, begeistert. Arturo Pantaléon beauftragte die ihm bekannten Komponisten Gabriel Soto und Virtú Maragno, auch etwas für diese ungewöhnliche Zusammenstellung zu schreiben.
Die Vorgabe war für jeden, ein etwa 18-minütiges Werk zu komponieren. Erstaunlich ist, daß alle 4 KomponistInnen verschiedener Nationalität und Generation unabhängig voneinander eine ähnliche Thematik ausgewählt haben. Der Titel "Der Krieg ist gestorben" ist angeregt vom gleichnamigen, 2003 veranstalteten Dichterwettbewerb in Kolumbien.
Entstanden sind folgende Kompositionen:
Anna Rubin (*1946 - Amerikanerin), deren "ICE SONG" für Stimme und Schlagzeug ich im Juli 2003 in Berlin sang, plante ursprünglich, etwas zum Irak-Krieg zu schreiben. Entstanden ist nun ihr Werk "IXOK" für Mezzosopran und Bläserquintett nach Gedichten in Spanisch und Englisch von Zoe Anglesey und Giacondo Belli, übersetzt von Elinor Randall. The leidenschaftlichen Texte beschäftigen sich mit den eingeborenen Menschen von Mittelamerika und ihrem derzeitigem Kampf. (Uraufführung am 14. November 2004).
Gabriel Soto (*1976 - Kolumbianer), der als Komponist in der Nachfolge von Blas Atehortua und Ginastera steht, hat Gedichte von Augusto Pinilla und Henry Luque Muņoz vertont. Beide Dichter gehören zum "nadaismo", eine Ära in den 60er Jahren, die sehr wichtig war für die Literatur in Kolumbien:
6 Lieder Op. 9 über Dichtungen von Augusto Pinilla und Henry Luque Muņoz. (Uraufführung am 14. November 2004)
Arturo Pantaleón (*1965 - Mexikaner), der u.a. mehrere kammermusikalische Auftragswerke von den Berliner Philharmonikern erhielt, hat vergessene Indianersprachen, insbesondere die zapotekische und mixtekische Sprache aus der Region Ohaxaca im Süden Mexikos, vertont, die den Traum vom Frieden behandeln.
"Indianische Klagelieder/Lamentos Indigenas, Op. 21 para quinteto de alientos, percusiones indigenas y contralto/für Bläserquintett, indianische Percutionen und Contralto". (Uraufführung am 14. November 2004)
Virtú Maragno (1928-2004 Argentinier), der z. Zt. bedeutendste Komponist Argentiniens nach Piazzola und Ginastera, hat einen spanischen Text von Pablo Neruda, dem bedeutenden chilenischen Kämpfer für den Frieden, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag hat, vertont:
"Si solamente me tocaras el corazón"... Text von Pablo Neruda, entnommene Poesie "Barcarola" aus seinem Buch "Residencia en la Tierra".
Virtú Maragno starb während der Arbeit an seiner Komposition durch einen Unfall am 24.2.2004 und hinterließ ein Fragment. Da die vollständigen Noten erst wenige Tage vor dem Konzert in Berlin eintrafen, konnten wir dieses Werk nicht uraufführen.
Um trotzdem ein abendfüllenden Programm aufführen zu können, fügten wir eine Komposition von Helmut Friedrich Fenzl (*1953) "Musica per cinque" (2001) für Bläserquintett ein, die das Musagetes-Quintett im Repertoire hatte.
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